Rückblicke auf das 3. Straßenfest am 17.06.2017
Das 3. Straßenfest gegen Rassismus und Diskriminierung hat wieder viel geboten. Informationen durch Ausstellungen und Infostände, die zum Durchstehen notwendige Verpflegung durch Essen und Getränke, ein buntes, vielseitiges und abwechslungsreiches Bühnenprogramm und ganz viele Menschen unterschiedlichen Alters, verschiedener Nationalitäten und vielleicht manchmal unterschiedlicher Ansichten. Alle haben sich letztlich zum Motto des Straßenfestes bekannt und dieses unterstützt. Dank an dieser Stelle an allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Hier nun ein vorrangig fotografischer Überblick zum Fest am Aufseßplatz. Dies kann natürlich nur ein Ausschnitt sein.
Film
Vom Fest 2017 gibt es einen kurzen Film der Gruppe Collectif Tamtam.
Unter diesem Link ist der Film zu finden.
Fotos von Rüdiger Löster
Ausstellungen und Infostände
Das Motto des Straßenfestes hängt an einem Banner nicht nur an der Rückseite der Bühne sondern auch quer über den Aufseßplatz. Auch an anderen Stellen ist das Motto in unterschiedlichen Varianten präsent.
Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen – Informationen dazu zeigt die Ausstellung des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB). Von der VVN-DBA wird die Ausstellung „Der Arm der Bewegung“ angeboten. Sie beschreibt und kritisiert die sich aus den Widersprüchen der AfD ergebende Dynamik und insbesondere die Beziehungen der Partei, ihrer Funktionäre und Mitglieder in eine breite völkische Bewegung in Deutschland. Mit einer Fotoaktion der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg weist diese ihre Kampagne „Wer Demokratie WÄHLT keine Rassisten“ hin.
Infostände verschiedenster Organisationen sind mit Materialien und Informationen zum Motto des Straßenfestes am Aufseßplatz vertreten.
Buntes Treiben
Ob an den Tischen – mit oder ohne Essen bzw. Getränk, beim Schach, auf der Hüpfburg oder der Skaterbahn – bei schönen Wetter werden nicht nur Informationen aufgenommen. Das Miteinander wird genossen.
Auf und vor der Bühne
Zwischen 14:00 und 22:00 Uhr läuft ein vielseitiges und interessantes Bühnenprogramm ab.
Afrikanische Trommelrhythmen setzen den Beginn des Programms. Quer über den Aufseßplatz lenkt COLLECTIF TAMTAM die Aufmerksamkeit in Richtung Bühne.
Das Grußwort der Stadt Nürnberg überbringt Diana Liberova. Sie stellt darin fest, dass ein Fest, das zum dritten Mal stattfindet, bereits eine Institution ist. Beim ihrem Beitrag steht sie vor den Kindern und Jugendlichen, die bei der DIDF in einem Gitarrenkurs sind. Bei ihrem Auftritt begleitet sie vom Dipl. Musikpädagoge Franz Baclain, der sie unterrichtet.
Birgit Mair vom ISFBB gibt Informationen zur NSU-Ausstellung.
Swingin´ Blues & Rollin´ Rock bringen Ted´s Roadhouse Gang nicht nur auf sondern auch vor die Bühne. Was zunächst wie ein Fanclub wirkt, zeigt sich nach den ersten Takten als äußerst tanzfreudige Gruppe, die eine flotte Sohle auf den Platz legt, was wiederum die Kinder der griechischen Tanzgruppe, die noch auf ihren Auftritt warten, inspiriert.
Er heißt zwar Peter Laut, spielte aber auch leise und nachdenkliche, vorrangig selbstgeschriebene Lieder. Währenddessen sitzen an den Tischen aufmerksame Zuhörerinnen und die Kinder warten schon gespannt auf die Auftritte der Tanzgruppen.
Erstmals beteiligt sich der Thessalikos Meteora Verein am Straßenfest. Zwei Kindertanzgruppen (5 bis 9 Jahre und ab 10 Jahre) zeigen unterschiedliche griechische Tänze.
Es folgen drei Gruppen aus zwei Jugendtreffs: ANNA und Schloßäcker. Es startet „MSPH“ – eine Hip Hop Tanzgruppe aus dem Jugendtreff Schloßäcker, bestehend aus sechs Mädchen. Die Tanz- und Showgruppe 4EVA Community hat sich bei Ihren Shows und Choreographien auf Trapmusic und Dubstep spezialisiert. Zum Abschluss der drei Gruppen kommt die „Ferox Dance Company“. Sie haben ein Flüchtlingsprojekt gestartet, im Rahmen dessen sie kostenlose Tanzworkshops für junge Flüchtlinge anbieten.
Abschließend sind die drei Tanzgruppen im Kurzinterview auch auf der Bühne zu sehen. Auch für das Bündnis der Organisatoren und Veranstalter gibt es wieder ein Statement, in dem die Hintergründe für die Notwendigkeit des Straßenfestes erläutert werden. Eylem Gün übernimmt diese Aufgabe stellvertretend. Danach gibt es mit der Global Art Session eine interkulturelle und genreübergreifende Kunst. Die Global-Art-Session – Freiraum ohne Grenzen – ist auf AEG angesiedelt und Global Art Nürnberg tritt am Aufseßplatz auf.
Ein schwieriger Part – vor und nach einer Gruppe – Leo Seidl liest Shortstories, bei denen man lacht oder das Lachen im Halse stecken bleibt. Er umrahmt damit die 4LC – Four lucky charms – die immer häufiger auf Veranstaltungen zu sehen sind. Bei ihrem Auftritt gingen auch die vorher aufgetretenen Tanzgruppen noch einmal in die Eisen (oder besser: auf die Sohle).
Auch nicht das erste Mal in der Südstadt: Die Wundertüte mit Best of Rock & Pop – Ernst Schultz: Gesang, Gitarre, Saz, Mundharmonika, Inge Trepte: Gesang, Cajon, Perkussion, Harry Trepte: Bass, Holger Stamm: Solo-Gitarre
Der Abschluss des Bühnenprogramms am 3. Straßenfest: Hakan Vreskala & Band.
Hakan’s „Sound of Resistance“ verkörpert die Metropole Istanbul zwischen Tradition und Moderne, einer pulsierenden Mega-City, die nie zur Ruhe kommt. Seine Musik klingt wie das ewige Rauschen des Bosporus, dessen Wasser gleichwohl Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit und Befreiung der türkischen und kurdischen BewohnerInnen oder anderer Minderheiten transportiert. Das Spannungsfeld aus energiegeladenen ReggaeSka, Funk, Jazz, Anatolian Grooves, Percussionsgewitter und Balkanpunk lässt die Anwesenden nicht ruhen.
Der größte Abschluss eines Festes ist, wenn viele hinterher beim Abbauen helfen. Der Drive und die Stimmung wird zum Aufräumen übertragen. Wieder herzlichen Dank an alle, die sich daran beteiligt haben.